2014 wurde eine Violine und eine Geige für Frankfurter Schüler gekauft. Die Anschaffungspreise für Violinen variieren heute zwischen unter 50 Euro für „Billiginstrumente“ und Beträgen für Instrumente berühmter Geigenbauer, die sich zwar durch überragende Klangqualität auszeichnen, von den Musikern selbst jedoch kaum noch finanziert werden können. Daher greift die Berner-Stiftung hier ein und finanziert Schülern und jungen Musikern ein qualitätsvolles Instrument, um ihr Fortkommen zu fördern.
Dazu wurde eine Violine des Geigenbauers Hans Nebel (1892-1979) erworben; Hans Nebel wurde in Deutschland ausgebildet und ging 1922 nach Amerika, wo er von 1922-1924 bei Wurlitzer arbeitete. Dann übersiedelte er nach Philadelphia, um ein eigenes Geschäft zu eröffnen. Später 1947 kehrte er nach Mittenwald zurück, wo er ebenfalls ein eigenes Geschäft mit 40 Angestellten betrieb.
Das zweite Instrument, das die Berner-Stiftung erwarb, war eine Trompete der spanischen Firma Honiba. Die Herstellung der Blechblasinstrumente war lange Zeit eine Domäne der Schmiede, von denen Jagdhörner oder Fanfaren aus Metall als ganzes Stück gegossen, oder aus kurzen Metallrohren gebogen wurden. Da die so hergestellten Instrumente sehr kurz waren, konnten Bläser darauf meist nur einen oder zwei Naturtöne spielen. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts gelang es erstmals, aus einer geeigneten Legierung (Messing mit 75 % Kupfer) flache Platten zu walzen, zu Rohren zu formen und mehrere solcher Teile zusammenzufügen, was die Herstellung längerer Blechblasinstrumente hoher Qualität ermöglichte und ihnen auf lange Sicht die Mitwirkung im Orchester eröffnete. Es ist anzunehmen, dass zu dieser Zeit einige Schmiede begannen, sich auf den Instrumentenbau zu spezialisieren. Die handgearbeiteten Instrumente der Firma Honiba S.A. (1984), die unter dem Namen STOMVI vertrieben werden, setzen diese reiche historische Tradition fort, die ins 16. Und 17. Jahrhundert nach Nürnberg zurückführt, wo Kunstschmiede und Kunsthandwerker ihr Talent dazu benutzten, Musikinstrumente herzustellen.
Vicente HONORATO IBÁÑEZ, Präsident von Stomvi, gründete mit 28 Jahren seine eigene Firma zur Schmuckherstellung, bevor er sich mit 30 Jahren seiner Leidenschaft, der Produktion von Blechblasinstrumenten widmete. Sein kreativer Zugang wurde schon früh von führenden Praktikern begleitet. In seiner spanischen Fabrik in Xirivella, Valencia, gibt es einen Treffpunkt für Musiker, die ihre Erfahrungen und ihre Expertise einbringen, um eine zukünftige Generation von STOMVI Instrumenten noch besser zu machen.
In den letzten Jahrzehnten ist das Spielen der Trompete sehr populär geworden. Die Nachfrage nach Instrumenten wird heute meist durch große Betriebe mit industrieller Instrumentenproduktion gedeckt. Aber es gibt nach wie vor eine Reihe von Blechblasinstrumentenbaumeistern, die in Handarbeit fertigen und auch in der Lage sind, individuell dem Musiker angepasste Instrumente zu bauen.
Die Instrumente wurden an die Schiller-Schüler, Frankfurt am Main übergeben.
Beide Schüler haben inzwischen Abitur gemacht und ihre Instrumente dem Förderverein der Schule zurückgebracht.
Die Geige wurde inzwischen neu an Anne Sophie Luong vergeben.
Anne Sophie Luong wurde 2004 in Bad Homburg v.d.H. geboren und begann mit dem Violinspiel im Alter von sechs Jahren. Bis 2017 wurde Anne Sophie von Yvonne Smeulers-Liepe am Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt unterrichtet. Seit 2018 studiert sie als Jungstudentin in der Klasse von Professorin Susanne Stoodt an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. 2019 wechselte sie in derselben Klasse als Jungstudentin in die neu gegründeten Young Academy der HfMDK Frankfurt.
Anne Sophie gewann zahlreiche erste Preise in verschiedenen Wertungen beim Jugendmusikwettbewerb „Jugend musiziert“, unter anderem in der Kategorie Kammermusik-Duo Klavier und Streichinstrument, und war zuletzt 1. Bundespreisträgerin in der Kategorie Violine Solo. Sie war Stipendiatin der Gertrud Assmann Stiftung (2015), der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen (2019) und wird seit 2020 durch den ZONTA Club of Frankfurt am Main gefördert.