Was ist „Die Frankfurter Gesellschaft“?
Die Frankfurter Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissenschaft war eine Art englischer Club. Dort trafen sich meist die männlichen Vertreter der bürgerlichen Oberschicht (Beamte, Offiziere, Geistliche, Grundbesitzer, Fabrikanten, Ärzte, Geschäftsleute) einer Stadt zur Freizeitgestaltung. Daneben sprach man über die neuesten Nachrichten. Es waren wichtige Zentren der Kommunikation im 19. Jahrhundert. Sie ergriffen auch die Initiative zur Verbesserung des Lebensumfeldes, Ballsäle, Sportstätten, Parks und Freibäder gehen auch auf das Wirken solcher Clubs zurück.
Die Frankfurter Gesellschaft wurde 1919 auf Initiative des Mäzens und Handelskammer-Vizepräsidenten Dr. Karl Kotzenberg und des damaligen Frankfurter Oberbürgermeisters Dr. Georg Voigt gegründet.
In der NS-Zeit passte sich die Frankfurter Gesellschaft dem braunen Zeitgeist an, die Villa Bonn wurde zum „Haus der Wirtschaft“ umbenannt. Alle jüdischen Mitglieder wurden zwangsweise ausgeschlossen. Erst 1988 wurde das Unrecht, das den jüdischen Mitgliedern von der damaligen Frankfurter Gesellschaft angetan worden war beseitigt. Die Ausschlüsse sind für nichtig erklärt worden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg trafen sich im Oktober 1947 der Rektor der Frankfurter Universität, der damalige Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main Dr. Walter Kolb und der Präsident der Industrie- und Handelskammer, um die Frankfurter Gesellschaft wiedererstehen zu lassen.
Die Frankfurter Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissenschaft ist nicht elitär. Ihre Mitglieder engagieren sich für unser Gemeinwesen. Die Vielfalt der Berufe und Begabungen gibt der Gesellschaft die klugen Werte und die geistige Weite, die sie zu einem besonderen Anziehungspunkt der Stadtgesellschaft macht.