Herzlichen Dank im Namen aller Mädchen* des FeM Mädchentreffs und der Pädagoginnen für die Gewährung der Zuwendung durch die Dr. Wolfgang und Sigrid Berner Stiftung!
Hintergrund Unser diesjähriges Osterferienprogramm fand in der Zeit vom 12.04. – 22.04.2022 mit dem Thema „I AM BEAUTIFUL!“ statt. In den zwei Wochen beschäftigten sich die Mädchen mit
Themen, die sie selbst gewählt haben. Neben sportlichen Angeboten gab es Kreative
Angebote sowie Ausflüge, ein Video-Projekt und ein Afrohair-Workshop. An dem Programm
nahmen Mädchen* im Alter von 10-21 Jahren teil, die regelmäßig den Mädchentreff besuchen.
Die Teilnehmerinnen* haben alle unterschiedliche kulturelle, familiäre und soziale Hinter-
gründe.
Projekte in der ersten Ferienwoche
Die Osterferien sind sportlich gestartet. Am 12.04.22 sind zwei Mitarbeiterinnen* gemeinsam mit den Teilnehmerinnen* zu einem großen Sportgeschäft gefahren, um dort neues sportliches Equipment zu besorgen.
Wir teilten die Gruppe in kleinere Gruppen auf, da nicht alle Mädchen* das Interesse an Boxen hatten. Mit einigen Mädchen* sind wir zum Fußballplatz an der Wiesenau gefahren. Einige Mädchen* berichteten, dass sie zum ersten Mal auf einem „Bolzplatz“ Fußball gespielt haben. Fußballplätze werden meistens von Jungen dominiert und zum Teil für Mädchen* tabuisiert. Neben einem Fußballturnier gab ein eine Gruppe, die im Treff Pfeil und Bogen gespielt haben und eine weitere die das Boxen ausprobiert haben. Die Mädchen* hatten sehr viel Spaß beim Ausprobieren, Austoben und Spielen. Auch außerhalb der Ferien wird weiterhin fleißig mit den Sportartikeln aus den Ferien gespielt und
trainiert.
Am selben Tag hat eine weitere Kollegin für die Mädchen, die keine Lust auf sportliche Aktivitäten hatten, ein Backworkshop angeboten. Auch hier mussten zuerst die Zutaten gemeinsam eingekauft werden. Bei der Vorbesprechung haben sich die Mädchen gewünscht, Donuts zu backen. Die Ergebnisse konnten sich sehen und schmecken lassen.
Der nächste Programmpunkt war ein Kreativangebot, das in der ersten Woche am 13.04.22
stattfand. Auch hier gab es zwei Angebote. Aufgrund des unterschiedlichen Alters, sowie der
unterschiedlichen Interessen, haben wir in den Ferien verschiedene Angebote durchgeführt.
Beim Kreativworkshop gab es mehrere Bastelstationen. Von Kerzen gießen und gestalten,
Bodyshape Vasen, T-Shirts batiken bis hin zu Paillettenbestickung, konnten sich die Mädchen*
zwischen mehrere großartigen Angebote austoben. Da das Thema Körper und Schönheit im
Vordergrund stand, gab es viel inhaltlichen Austausch, vor allem bei dem Bodyshape Vasen
Angebot, wo die Mädchen* aus Modelliermassen unterschiedliche Körperformen gestaltet
haben.
Am selben Tag gab es außerdem einen Ausflug auf die Dippemess Frankfurt. Hier konnten die
Mädchen* ihre Grenzen ausprobieren und auf der Achterbahn, dem Breakdancer und im
Gruselhaus die anstrengende Schulzeit vor den Ferien vergessen.
Die erste Woche endete mit einem großartigen Ausflug nach Heidelberg, wo
wir die Ausstellung „Körperwelten“ besucht haben. Ein Medizin Student, unser Guide,
führte die Gruppe durch die spannende und beeindruckende Ausstellung und
beantwortete die vielen Fragen, die unsere Mädchen* stellten. Nach unserem langen
Aufenthalt im Museum hatten wir die Gelegenheit, durch die schöne Stadt Heidelberg zu
schlendern und uns von der schönen Landschaft zu verführen, bevor wir mit dem Zug wieder
zurück nach Frankfurt fuhren.
Projekte in der zweiten Ferienwoche
Videoprojekt
In der zweiten Osterferien-Woche vom 19. – 22. 04. 2022 fand im Rahmen des Osterferien-
programm des FeM Mädchentreffs das medienpädagogische Video-Projekt „My Body – My Rules“ statt. Technisch und pädagogisch angeleitet wurden die 4 Tage von der Medienpädagogin Malia B. aus dem Galluszentrum Frankfurt, ein Verein der Medienprojekte
und Fortbildungen für Kinder, Jugendliche und Fachkräfte anbietet. Die Teilnehmerinnen* des
Projekts waren zwischen 11 und 13 Jahren und sind regelmäßige Besucherinnen* des FeM
MädchenTreffs. Ziel dieser Woche war es, dass die Teilnehmerinnen gemeinsam ihr eigenes
Video entwickeln/drehen/schneiden und ihre eigenen Ideen, sowie Gedanken darin
verwirklichen können.
Ablauf
Gemeinsam mit einer Pädagogin* des FeM Mädchentreffs startete die Video-Gruppe jeden Morgen vom Mädchentreff in das Galluszentrum, wo die Medienpädagogin* Malia schon auf
die Gruppe wartete. Um in die kreative Arbeit mit der Kamera einzusteigen, bekamen hier die
Teilnehmenden gleich zu Beginn die Kamera erklärt und machten erste eigene
Aufnahmen. Einfach mal drauf los filmen, ausprobieren und die Kameraeinstellungen lernen stand hier im
Vordergrund. Durch die ersten Videoaufnahmen entstanden dann auch schnell die Ideen zu einem Drehbuch, der Titel und das Thema des Videos: Freundschaft. In den nächsten zwei Tagen planten die Teilnehmenden die verschiedenen Video-Sequenzen, sowie passende Drehorte und setzten ihre Ideen filmisch vor und hinter der Kamera um. Es wurden Tänze einstudiert, Outfits ausgewählt, gemeinsam notwendiges Material eingekauft und viel gelacht. Die Gruppe ermutigte sich gegenseitig auch vor der Kamera zu stehen und sich schauspielerisch auszuprobieren. Am vierten Tag des Projektes wurden die Aufnahmen der letzten Tage gesichtet, gemeinsam mit der Medienpädagogin* zusammengeschnitten, die passende Hintergrundmusik ausgewählt und Special Effects hinzugefügt. Das fertige Video
erzählt die Geschichte von einem Streit und Grenzüberschreitungen in einer Freundschaft und wie verletzend es ist, wenn Personen auf Grund ihres Aussehens, ihrer Kleidung oder weil sie „etwas anders machen als andere“ ausgegrenzt werden. Es beschreibt, wie sich Freundinnen* in diesen Situationen unterstützen können, indem sie sich gegenseitig Mut machen und den Rücken stärken. Die Message des Videos ist bestärkend darin, so zu sein wie man selbst
möchte und andere Menschen so zu akzeptieren wie sie sind und seien möchten.
Das Projekt wurde mit einer Videopremiere im Mädchentreff gemeinsam mit anderen Besucherinnen des Treffs abgeschlossen. In Kinoatmosphäre haben hier die Teilnehmenden
zum ersten Mal das fertige Video gemeinsam mit ihren* Freundinnen* sehen können und erzählten uns was sie in dieser Woche erlebt haben. Als Premieren-Geschenk und mit großem Applaus bekamen alle Teilnehmenden das fertige
Video auf einem USB-Stick überreicht. Mit einem leckeren Buffett, Saftcocktails und Musik wurde darauf noch gemeinsam gefeiert, sodass das Projekt einen feierlichen und schönen Abschluss gefunden hat.
Afrohair-Workshop
In der Zeit vom 21. – 22.4.2022 fand im Rahmen der Osterferien der Workshop „Black Hair is
beautifull“ für Schwarze Mädchen* statt. Mädchen* im Alter von 14 – 21 Jahren, die regelmäßig
den Mädchentreff besuchen, nahmen am Afrohairworkshop im Mädchentreff teil.
Ablauf
Am ersten Tag des Workshops trafen sich die Mädchen* zusammen mit der Referentin, die wir für den Workshop engagiert hatten in den Räumen des Mädchentreffs. Die Referentin, selbst Schwarze Frau, Afrikanistin, Ethnologin und freie Autorin hatte für den ersten Tag einen Input, Raum für Austausch und eine Einführung in die verschiedenen Techniken des Haare Flechtens und Pflegens vorbereitet.
Die Mädchen* sollten einen Raum haben, in dem sie sich – ganz unter sich – darüber
austauschen konnten, wie es ist, als Schwarzes Mädchen* in Deutschland aufzuwachsen.
Denn das bedeutet, neben alltäglichen Rassismuserfahrungen auch, ständig mit dem
Mainstream-Schönheitsideal der langen, glatten und überwiegend blonden Haare konfrontiert
zu sein und oft die Erfahrung machen zu müssen, als Anders wahrgenommen zu werden. Sie
sollten sich in einem geschützten Raum über ihre Haare und die damit verbundenen
Erfahrungen austauschen können, in ihrer Identität gestärkt werden und durch den Workshop
mehr Selbstbewusstsein erlangen.
Außerdem lag der Fokus auch darauf, den Mädchen* Wissen über ihre Haare zu vermitteln,
sich über die Verschiedenheiten von Afrohaar zu informieren, Tipps und Tricks auszutauschen
und neue Techniken zur Pflege, zum Frisieren und Flechten zu erlernen. Also auch ein
selbstbewusstes Tragen von Afrohaar zu fördern und die eigenständige Pflege dieser zu
vermitteln.
Zunächst begann die Referentin* mit einem Input zur Geschichte von Afrohaaren und
verschiedenen Bildern und Erzählungen darüber. Sie band die Mädchen* in ihren Vortrag mit
ein und erfragte immer wieder auch deren Wissen und Erfahrungen. Anschließend gab es viel
Zeit, um sich über das eigene Schwarzsein, die jeweiligen Erfahrungen mit Afrohaaren und
damit verbundenen Diskriminierungen auszutauschen. So sollten die Mädchen* darin unterstützt werden, auf ihre Identität stolz zu sein, ihre Haare als etwas Schönes und besonderes wahrzunehmen und zu merken, dass sie nicht allein mit den unangenehmen Erfahrungen sind – es also kein individuelles, sondern ein strukturelles
Problem darstellt. Nach einer gemeinsamen Mittagspause stieg die Gruppe dann in den inhaltlichen Teil der Haarpflege ein: es wurden verschiedene Möglichkeiten vorgestellt, die eigenen Haare zu pflegen und zu
frisieren und auch selbst Pflegeöle herzustellen.
Am zweiten Tag ging es dann vor allem um das Erlernen von Flechttechniken und Frisuren.
Die Mädchen* lernten gemeinsam verschiedene Arten der Flechtkunst, brachten sich
gegenseitig die Knüpftechniken bei, probierten unterschiedliche Varianten aus und flochten
sich gegenseitig Frisuren. Da es gar nicht so einfach ist die Frisuren selbst zu machen, war es für die Mädchen*
sehr hilfreich, dabei professionelle Unterstützung zu bekommen und den ganzen Tag dafür Zeit zu haben.
Außerdem hatten sie nochmal einen ganzen Tag unter sich, zum Reden, zum Lachen, zum Teilen von Ärger
und Wut, zur gegenseitigen Stärkung. Und natürlich zum Frisieren und sich schön fühlen!Denn das Motto unserer Osterferien war „I ambeautiful!“ – jede* ist schön, so wie sie ist! Und das konnten die Mädchen* in diesem Workshop am eigenen Haar erfahren.
Hintergrund
Unser diesjähriges Osterferienprogramm fand in der Zeit vom 12.04. – 22.04.2022 mit dem
Thema „I AM BEAUTIFUL!“ statt. In den zwei Wochen beschäftigten sich die Mädchen* mit
Themen, die sie selbst gewählt haben. Neben sportlichen Angeboten gab es Kreative
Angebote sowie Ausflüge, ein Video-Projekt und ein Afrohair-Workshop. An dem Programm
nahmen Mädchen* im Alter von 10-21 Jahren teil, die regelmäßig den Mädchentreff besuchen.
Die Teilnehmerinnen* haben alle unterschiedliche kulturelle, familiäre und soziale Hinter-
gründe.
Projekte in der ersten Ferienwoche
Die Osterferien sind sportlich gestartet. Am 12.04.22 sind zwei
Mitarbeiterinnen* gemeinsam mit den Teilnehmerinnen* zu einem
großen Sportgeschäft gefahren, um dort neues sportliches
Equipment zu besorgen.
Wir teilten die Gruppe in kleinere Gruppen auf, da nicht alle
Mädchen* das Interesse an Boxen hatten. Mit einigen Mädchen*
sind wir zum Fußballplatz an der Wiesenau gefahren. Einige
Mädchen* berichteten, dass sie zum ersten Mal auf einem
„Bolzplatz“ Fußball gespielt haben. Fußballplätze werden
meistens von Jungen dominiert und zum Teil für Mädchen*
tabuisiert. Neben einem Fußballturnier gab ein eine Gruppe, die
im Treff Pfeil und Bogen gespielt haben und eine weitere die das
Boxen ausprobiert haben.
Die Mädchen* hatten sehr viel Spaß beim Ausprobieren, Austoben und Spielen. Auch
außerhalb der Ferien wird weiterhin fleißig mit den Sportartikeln aus den Ferien gespielt und
trainiert.
Am selben Tag hat eine weitere Kollegin für die Mädchen*, die keine Lust auf sportliche
Aktivitäten hatten, ein Backworkshop angeboten. Auch hier mussten zuerst die Zutaten
gemeinsam eingekauft werden. Bei der Vorbesprechung haben sich die Mädchen* gewünscht,
Donuts zu backen. Die Ergebnisse konnten sich sehen und schmecken lassen.
Der nächste Programmpunkt war ein Kreativangebot, das in der ersten Woche am 13.04.22
stattfand. Auch hier gab es zwei Angebote. Aufgrund des unterschiedlichen Alters, sowie der
unterschiedlichen Interessen, haben wir in den Ferien verschiedene Angebote durchgeführt.
Beim Kreativworkshop gab es mehrere Bastelstationen. Von Kerzen gießen und gestalten,
Bodyshape Vasen, T-Shirts batiken bis hin zu Paillettenbestickung, konnten sich die Mädchen*
zwischen mehrere großartigen Angebote austoben. Da das Thema Körper und Schönheit im
Vordergrund stand, gab es viel inhaltlichen Austausch, vor allem bei dem Bodyshape Vasen
Angebot, wo die Mädchen* aus Modelliermassen unterschiedliche Körperformen gestaltet
haben.
Am selben Tag gab es außerdem einen Ausflug
auf die Dippemess Frankfurt. Hier konnten die
Mädchen* ihre Grenzen ausprobieren und auf
der Achterbahn, dem Breakdancer und im
Gruselhaus die anstrengende Schulzeit vor den
Ferien vergessen.
Die erste Woche endete mit einem
großartigen Ausflug nach Heidelberg, wo
wir die Ausstellung „Körperwelten“ besucht
haben. Ein Medizin Student, unser Guide,
führte die Gruppe durch die spannende
und beeindruckende Ausstellung und
beantwortete die vielen Fragen, die unsere
Mädchen* stellten. Nach unserem langen
schlendern und uns von der schönen Landschaft zu verführen, bevor wir mit dem Zug wieder
zurück nach Frankfurt fuhren.
Projekte in der zweiten Ferienwoche
Videoprojekt
In der zweiten Osterferien-Woche vom 19. – 22. 04. 2022 fand im Rahmen des Osterferien-
programm des FeM Mädchen*treffs das medienpädagogische Video-Projekt „My Body – My
Rules“ statt. Technisch und pädagogisch angeleitet wurden die 4 Tage von der
Medienpädagogin* Malia B. aus dem Galluszentrum Frankfurt, ein Verein der Medienprojekte
und Fortbildungen für Kinder, Jugendliche und Fachkräfte anbietet. Die Teilnehmerinnen* des
Projekts waren zwischen 11 und 13 Jahren und sind regelmäßige Besucherinnen* des FeM
Mädchen*Treffs. Ziel dieser Woche war es, dass die Teilnehmerinnen* gemeinsam ihr eigenes
Video entwickeln/drehen/schneiden und ihre eigenen Ideen, sowie Gedanken darin
verwirklichen können.
Ablauf
Gemeinsam mit einer Pädagogin* des FeM Mädchen*treffs startete die Video-Gruppe jeden
Morgen vom Mädchen*treff in das Galluszentrum, wo die Medienpädagogin* Malia schon auf
die Gruppe wartete. Um in die kreative Arbeit mit der Kamera einzusteigen, bekamen hier die
Teilnehmenden gleich zu Beginn die
Kamera erklärt und machten erste eigene
Aufnahmen. Einfach mal drauf los filmen,
ausprobieren und die Kamera-
einstellungen lernen stand hier im
Vordergrund. Durch die ersten
Videoaufnahmen entstanden dann auch
den nächsten zwei Tagen planten die Teilnehmenden die verschiedenen Video-Sequenzen,
sowie passende Drehorte und setzten ihre Ideen filmisch vor und hinter der Kamera um. Es
wurden Tänze einstudiert, Outfits ausgewählt, gemeinsam notwendiges Material eingekauft
und viel gelacht. Die Gruppe ermutigte sich gegenseitig auch vor der Kamera zu stehen und
sich schauspielerisch auszuprobieren. Am vierten Tag des Projektes wurden die Aufnahmen
der letzten Tage gesichtet, gemeinsam mit der Medienpädagogin* zusammengeschnitten, die
passende Hintergrundmusik ausgewählt und Special Effects hinzugefügt. Das fertige Video
erzählt die Geschichte von einem Streit und Grenzüberschreitungen in einer Freundschaft und
wie verletzend es ist, wenn Personen auf Grund ihres Aussehens, ihrer Kleidung oder weil sie
„etwas anders machen als andere“ ausgegrenzt werden. Es beschreibt, wie sich Freundinnen*
in diesen Situationen unterstützen können, indem sie sich gegenseitig Mut machen und den
Rücken stärken. Die Message des Videos ist bestärkend darin, so zu sein wie man selbst
möchte und andere Menschen so zu akzeptieren wie sie sind und seien möchten.
Das Projekt wurde mit einer Videopremiere im Mädchen*treff gemeinsam mit anderen
Besucherinnen* des Treffs abgeschlossen. In Kinoatmosphäre haben hier die Teilnehmenden
zum ersten Mal das fertige Video
gemeinsam mit ihren* Freundinnen* sehen
können und erzählten uns was sie in dieser
Woche erlebt haben. Als Premieren-
Geschenk und mit großem Applaus
bekamen alle Teilnehmenden das fertige
Video auf einem USB-Stick überreicht. Mit
einem leckeren Buffett, Saftcocktails und
Musik wurde darauf noch gemeinsam
gefeiert, sodass das Projekt einen feierlichen und schönen Abschluss gefunden hat.
Afrohair-Workshop
In der Zeit vom 21. – 22.4.2022 fand im Rahmen der Osterferien der Workshop „Black Hair is
beautifull“ für Schwarze Mädchen* statt. Mädchen* im Alter von 14 – 21 Jahren, die regelmäßig
den Mädchen*treff besuchen, nahmen am Afrohairworkshop im Mädchen*treff teil.
Am ersten Tag des Workshops trafen sich die Mädchen* zusammen mit der Referentin*, die
wir für den Workshop engagiert hatten in den Räumen des Mädchen*treffs. Die Referentin*,
selbst Schwarze Frau*, Afrikanistin, Ethnologin und freie Autorin hatte für den ersten Tag einen
Input, Raum für Austausch und eine Einführung in die verschiedenen Techniken des Haare
Flechtens und Pflegens vorbereitet.
Die Mädchen* sollten einen Raum haben, in dem sie sich – ganz unter sich – darüber
austauschen konnten, wie es ist, als Schwarzes Mädchen* in Deutschland aufzuwachsen.
Denn das bedeutet, neben alltäglichen Rassismuserfahrungen auch, ständig mit dem
Mainstream-Schönheitsideal der langen, glatten und überwiegend blonden Haare konfrontiert
zu sein und oft die Erfahrung machen zu müssen, als Anders wahrgenommen zu werden. Sie
sollten sich in einem geschützten Raum über ihre Haare und die damit verbundenen
Erfahrungen austauschen können, in ihrer Identität gestärkt werden und durch den Workshop
mehr Selbstbewusstsein erlangen.
Außerdem lag der Fokus auch darauf, den Mädchen* Wissen über ihre Haare zu vermitteln,
sich über die Verschiedenheiten von Afrohaar zu informieren, Tipps und Tricks auszutauschen
und neue Techniken zur Pflege, zum Frisieren und Flechten zu erlernen. Also auch ein
selbstbewusstes Tragen von Afrohaar zu fördern und die eigenständige Pflege dieser zu
vermitteln.
Zunächst begann die Referentin* mit einem Input zur Geschichte von Afrohaaren und
verschiedenen Bildern und Erzählungen darüber. Sie band die Mädchen* in ihren Vortrag mit
ein und erfragte immer wieder auch deren Wissen und Erfahrungen. Anschließend gab es viel
Zeit, um sich über das eigene Schwarzsein, die jeweiligen Erfahrungen mit Afrohaaren und
auszutauschen. So sollten die Mädchen* darin
unterstützt werden, auf ihre Identität stolz zu sein,
ihre Haare als etwas Schönes und besonderes
wahrzunehmen und zu merken, dass sie nicht allein
mit den unangenehmen Erfahrungen sind – es also
kein individuelles, sondern ein strukturelles
Problem darstellt.
Nach einer gemeinsamen Mittagspause stieg die
Gruppe dann in den inhaltlichen Teil der Haarpflege
ein: es wurden verschiedene Möglichkeiten
vorgestellt, die eigenen Haare zu pflegen und zu
frisieren und auch selbst Pflegeöle herzustellen.
Am zweiten Tag ging es dann vor allem um das Erlernen von Flechttechniken und Frisuren.
Die Mädchen* lernten gemeinsam verschiedene Arten der Flechtkunst, brachten sich
gegenseitig die Knüpftechniken bei, probierten unterschiedliche Varianten aus und flochten
sich gegenseitig Frisuren. Da es gar nicht so einfach ist
die Frisuren selbst zu machen, war es für die Mädchen*
sehr hilfreich, dabei professionelle Unterstützung zu
bekommen und den ganzen Tag dafür Zeit zu haben.
Außerdem hatten sie nochmal einen ganzen Tag unter
sich, zum Reden, zum Lachen, zum Teilen von Ärger
und Wut, zur gegenseitigen Stärkung. Und natürlich
zum Frisieren und sich schön fühlen!
Denn das Motto unserer Osterferien war „I am
beautiful!“ – jede* ist schön, so wie sie ist! Und das
konnten die Mädchen* in diesem Workshop am
eigenen Haar erfahren.
Herzlichen Dank im Namen aller Mädchen* des FeM Mädchen*treffs
und der Pädagoginnen* für die Gewährung der Zuwendung durch
die Dr. Wolfgang und Sigrid Berner Stiftung!